Die Phasen der Mediation

Einleitung / Auftragsklärung

Den Parteien wird das Verfahren erklärt. Ein Mediationsvertrag wird abgeschlossen, in dem u.a. der Teilnehmerkreis, Verschwiegenheit, Neutralität und die Finanzierung geregelt sind.

Themensammlung

Zu Beginn der zweiten Phase stellen die Parteien ihre Streitpunkte und Anliegen im Zusammenhang dar, sodass die Themen und Konfliktfelder gesammelt und für die weitere Bearbeitung strukturiert werden können.

Interessen und Bedürfnisse

In der dritten Phase beginnt die eigentliche Problembearbeitung mit der Entscheidung über das erste zu behandelnde Thema. Danach erhalten die Beteiligten Gelegenheit, ihre individuelle Sichtweise des Konflikts zu jedem Themenpunkt umfassend darzustellen. Informationen, Daten und Wahrnehmungen werden ausgetauscht, bevor auf die unterschiedlichen und gemeinsamen Wünsche, Bedürfnisse und Interessen der Parteien vertieft eingegangen und damit der Konflikt umfassend erhellt werden kann. Wichtig ist in dieser Phase vor allem der Übergang von Positionen zu dahinter liegenden Interessen. Außerdem werden üblicherweise Maßstäbe für eine aus Sicht der Beteiligten gerechte bzw. sinnvolle Lösung entwickelt. Dabei kommen neben den Positionen der Konfliktparteien deren Hintergründe, Ziele, Interessen, auch wichtige Emotionen und Identitätsaspekte (Rollen, Selbstbild) zum Vorschein.

Lösungsoptionen

In der vierten – der kreativen – Phase werden zu den einzelnen Problemfeldern zunächst im Wege des Brainstormings Lösungsoptionen bewertungsfrei gesammelt. Nach Abschluss der Ideenfindung werden diese Lösungsoptionen von den Medianten bewertet und verhandelt. Die Mediatorin wird in dieser Phase meist das vorschnelle Beschließen von Lösungen bremsen, indem sie gegenüber den Teilnehmern hinterfragt, inwieweit die gefundenen Lösungen mit den in der vorherigen Phase ermittelten Interessen der Parteien oder den vorher erarbeiteten Kriterien für eine gerechte Lösung im Einklang stehen. Gemeinsam mit den Beteiligten wird überprüft, ob und wie sich die jeweiligen Lösungsoptionen in der Realität umsetzen lassen.

Abschlussvereinbarung

Zum Abschluss der Mediation werden die Ergebnisse schriftlich festgehalten. Üblich ist dabei die konkrete Regelung des weiteren Vorgehens einschließlich der Festlegung von Umsetzungsfristen, eines Überprüfungstermins bis hin zum Verhalten im zukünftigen Konfliktfall.

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